05 Design Futuring Methodik
In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit den Methodik, die uns geholfen haben Problem-und Lösungsräume abzuleiten, die für unsere Szenarienformulierung wichtig waren.
Recherche Rückenschmerzen
Als wir uns für das Thema Prävention von Rückenschmerzen entschieden haben, führten wir noch einmal eine tiefgreifende Recherche und STEEP-Analyse zu der Thematik durch, um uns ein besseres Verständnis zu schaffen. Ein Auszug hiervon ist nachfolgend abgebildet.
Problemstellung & Relevanz
Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Ursachen für die Inanspruchnahme des Gesundheitssystems, der Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung. Sie sind die zweithäufigste Ursache für Krankmeldungen (RKI & Destatis, 2021). Ein Drittel der Bevölkerung ist davon betroffen, wodurch 11,6 Milliarden Euro und somit 2,8 Prozent der Krankheitskosten auf Rückenleiden zurückzuführen ist. Durch die häufigen Arbeitsausfälle durch Rückenschmerzen kommt es zudem zu einer großen Belastung für die Wirtschaft und hohe gesellschaftliche Kosten. Frauen und ältere Menschen sind davon häufiger betroffen (Aok-Bundesverband, o. D.).
Ursachen
Zu den häufigsten Ursachen gehören psychosoziale Faktoren wie Depression, Stress und Ängste. Weiter spielen körperliche Faktoren wie Rauchen, Übergewicht, fehlende Kondition, Bewegungsmangel und Alkoholkonsum eine wichtige Rolle und zum Schluss bilden die Arbeitsplatz-Faktoren ebenfalls eine zentrale Rolle beim Thema Rückenschmerzen. Hier geht es um die körperliche Belastungen, Unzufriedenheit und fehlende Ergonomie am Arbeitsplatz (gesundheitsinformation.de, o. D.). Allgemein lässt sich sagen, dass langes Sitzen die Muskeln und die Halswirbelsäule überlasten, wodurch Rückenschmerzen entstehen (Wirbelsäulenchirurgie, o. D.).
Krankheitsbild
Beim Krankheitsbild „Rückenschmerzen“ unterscheidet man zwischen unspezifischen Rückenschmerzen, welche keine eindeutigen Hinweise auf eine medizinische Ursache haben und spezifischen Rückenschmerzen, welche eine medizinische Ursache aufweisen. Unspezifische Rückenschmerzen betrachtet man als eine komplexe Mischung aus psychologischen, sozialen und biophysikalischen Faktoren. Spezifische Rückenschmerzen hingegen haben ihre Ursache oft in Fehlbelastungen, Schädigungen oder Erkrankungen der Knochen, Gelenke, Bindegewebe, Muskeln oder Nerven. Weiter unterscheidet man zwischen akuten (bis zu 6 Wochen), subakuten (6 bis 12 Wochen) und chronischen Rückenschmerzen (ab 12 Wochen) (RKI & Destatis, 2021). Rückenschmerzen können sowohl im unteren, mittleren und oberen Rücken auftreten. Ein präziseres Krankheitsbild des unteren Rückens ist nachfolgend abgebildet (Wirbelsäulenchirurgie, o. D.).

Abbildung 1: Detaillierte Beschreibung des Krankheitsbildes im unteren Rückenbereich
Folgen
Rückenschmerzen können zur Folge haben, dass die Lebensqualität der betroffenen Personen sinkt und man in der Alltagsaktivität dadurch eingeschränkt wird. Zudem stellen Rückenschmerzen ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen dar. Durch die verminderte Leistungsfähigkeit kann es zu einem Arbeitsausfall und Frühberentung kommen (RKI & Destatis, 2021).
Behandlung & Therapien
Die aktuellen Therapien und Behandlungen reichen von Beratungsgesprächen über Entspannungsverfahren, Wärmetherapien bis hin zur Massage und vielem mehr. Zudem werden bei extremen Rückenschmerzen auch schmerzlindernde Medikamente und Muskelrelaxane eingesetzt, um möglichst frühzeitig chronische Schmerzen zu verhindern. Auch Psychotherapie, Krankengymnastik, Muskelkräftigung und Physiotherapie helfen bei der Behandlung von Rückenschmerzen. In manchen Fällen reichen konservative Therapien auch nicht aus, dann muss operativ behandelt werden, falls es sich um spezifische Rückenschmerzen handelt (Se, o. D.).
Prävention
Prävention kann durch regelmäßige körperliche Aktivität, einem ergonomisch gestalteten Arbeitsplatz, Vermeidung von Körperfehlhaltungen und psychologische Maßnahmen stattfinden (Aok-Bundesverband, o. D.). Zudem gibt es auch gezielte Trainingskurse für eine Rückenstärkung, welche oft von Krankenkassen angeboten wird. Ein Gadget für die Prävention, auf das wir bei unserer Recherche gestoßen sind, ist „8sense“ von beurer. Es ist ein Haltungstrainer, welches einfach am Kleidungsstück angebracht wird. Bei zu langer eintöniger Sitzhaltung gibt es ein sanftes Vibrationssignal von sich, wodurch man an ein Positionswechsel erinnert wird (GmbH, B., o. D.).
Quellen zur Recherche
Aok-Bundesverband. (o. D.). Fast ein Drittel der Bevölkerung leidet unter Rückenschmerzen. Presse und Politik. https://www.aok.de/pp/bv/pm/gesundheitsatlas-rueckenschmerz/
gesundheitsinformation.de. (o. D.). Rücken- und Kreuzschmerzen | gesundheitsinformation.de. https://www.gesundheitsinformation.de/ruecken-und-kreuzschmerzen.html
GmbH, B. (o. D.). PC 100 - PostureControl Haltungstrainer | Beurer. Beurer GmbH. https://www.beurer.com/web/de/produkte/wellbeing/physioline/pc-100.php
RKI & Destatis. (2021, März). Journal of Health Monitoring Prävalenz von Rücken- und Nackenschmerzen in Deutschland. Ergebnisse der Krankheitslast- Studie BURDEN 2020
Se, S. K. (o. D.). Rückenschmerzen: Ursachen, Symptome & Diagnostik. Schön Klinik SE. https://www.schoen-klinik.de/rueckenschmerzen
Wirbelsäulenchirurgie, P. D. M. D. K. F. F. O. U. U. (o. D.). Rückenschmerzen: Ursachen und Diagnose. Gelenk-Klinik.de. https://gelenk-klinik.de/wirbelsaeule/rueckenschmerzen.html
Wicked problems
Wicked problems sind komplexe Herausforderungen, die nicht direkt gelöst werden können und zahlreiche Abhängigkeiten mit sich bringen. Auch das Thema Rückengesundheit ist von vielfältigen, verstrickten Problemen geprägt. Zu den sozialen Herausforderungen zählt beispielsweise der Bewegungsmangel aufgrund neuer Arbeitsformen wie dem Homeoffice sowie das weitverbreitete Problem von Stress, das mittlerweile nahezu als Volkskrankheit betrachtet wird und die psychische Belastung der Menschen erhöht, was wiederum zu Verspannungen im Rücken führen kann. Ein weiteres ökonomisches Beispiel zeigt sich darin, dass Rückenschmerzen zu zahlreichen Arbeitsausfällen und somit erheblichen Krankheitskosten führen, was das Gesundheitssystem überlastet. Im Technologiebereich spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle: Alles wird virtueller und trägt dazu bei, dass das Leben der Menschen von noch mehr Ablenkungen geprägt ist, was möglicherweise den Bewegungsmangel weiter begünstigt. Im Folgenden sind einige Beispiele für wicked problems aufgeführt.

Abbildung 2: Mindmap mit wicked problems zum Thema Rückenschmerzen
Schlüsselfaktoren
Die Trends und Signale, welche wir durch die STEEP-Analyse ermittelten, haben wir anschließend nach ihrem Einfluss und ihrer Ungewissheit in Bezug zur Zukunft eingeordnet. Für uns ergaben sich sechs Schlüsselfaktoren, welche wir zentral für die Zukunftsentwicklung bei der Thematik Rückenschmerzen sehen. Darunter zählt New Work, Digital Health, Mobilität und Infrastruktur, Medikation und Behandlung, Bildung und Wissenskultur, Individualisierung und Selbstoptimierung.

Abbildung 3: Matrix mit Einsortierung der Schlüsselfaktoren
New Work
Unter New Work versteht man das neue Verständnis von Arbeit. Wir werden wir zukünftig arbeiten? Welche Rolle wird die Arbeit in unserem Leben spielen? Eins steht heute zumindest schon fest, wir werden nicht mehr jeden Tag ins Büro gehen. Das Homeoffice spielt heutzutage schon eine große Rolle, welches die Rückengesundheit nicht gerade begünstigt. Generell stellt das viele Sitzen bei Bürotätigkeiten eine große Herausforderung für den Rücken dar.
Digital Health
Digital Health ist eine große Chance für moderne medizinische Versorgung. Auch heutzutage gibt es schon einige digitale Gesundheitsanwendungen, welche die Konsumenten dankbar annehmen. Laut dem zukunftsinstitut wird es auch zukünftig eine große Rolle einnehmen und eine gute Alternative zur Präsenzmedizin bilden („Megatrend Gesundheit“, 2024). Darunter fällt auch die Thematik des „Digital Twin“.
Mobilität & Infrastruktur
Beim Megatrend Mobilität geht es um die Entstehung einer mobilen Weltkultur. Für uns zählt an dieser Stelle aber auch der Gedanke, wie mobil werden wir zukünftig sein? Ist man an einen Ort noch gebunden? Der Trend geht hin zu z.B. „15-Minuten-Städten“, welche einen Fokus weg von der autozentrierten Stadt hat („Megatrend Mobilität“, 2024). Wird also zukünftig die Infrastruktur uns zu mehr Bewegung anregen?
Medikation & Behandlung
Bei Medikation und Behandlung wird heutzutage noch viel auf das Verschreiben von Medikamenten gesetzt. Doch was machen diese Medikamente mit unserem Körper? Möchte man auf Dauer wirklich alle Nebenwirkungen in Kauf nehmen? Meistens sorgen diese zwar für eine akute Schmerzlinderung, beheben jedoch die Problematik nicht auf Dauer. Welche Rolle wird die alternative Medizin in Zukunft einnehmen?
Bildung & Wissenskultur
Im Bereich der Bildung und Wissenskultur sehen wir viel Potenzial. Wie viele Menschen sind im Bereich der Gesundheit wirklich so weit gebildet, dass sie selbst für ihre eigene Gesundheit sorgen können? Oder sind wir nicht doch eher viel mehr abhängig von den Meinungen des medizinischen Fachpersonals? Insgesamt ist jedoch der Drang und die Bereitschaft sich neues Wissen anzueignen sehr hoch. Die Welt wird generell schlauer und der neue Wissensstandard wird durch die Konnektivität weiter vorangetrieben („Megatrend Wissenskultur“, 2024).
Individualisierung & Selbstoptimierung
Unter dem Trend der Individualisierung und Selbstoptimierung versteht man den Wunsch nach Selbstverwirklichung und die einzigartig gestaltete Individualität. Dabei geht es auch um das ständige Streben nach einem fitteren und gesünderen Körper und einem guten Wohlbefinden. Dies geschieht heutzutage schon viel durch digitales Self-Tracking und wird auch weiterhin noch zunehmen („Megatrend Individualisierung“, 2024).
Quellen zu Schlüsselfaktoren
Megatrend Gesundheit. (2024, 4. Februar). Zukunftsinstitut. https://www.zukunftsinstitut.de/zukunftsthemen/megatrend-gesundheit
Megatrend Individualisierung. (2024, 4. Februar). Zukunftsinstitut. https://www.zukunftsinstitut.de/zukunftsthemen/megatrend-individualisierung
Megatrend Mobilität. (2024, 4. Februar). Zukunftsinstitut. https://www.zukunftsinstitut.de/zukunftsthemen/megatrend-mobilitaet
Megatrend Wissenskultur. (2024, 4. Februar). Zukunftsinstitut GmbH. https://www.zukunftsinstitut.de/zukunftsthemen/megatrend-wissenskultur
Zukunftsszenario
Das Szenario, das wir erstellten, hieß „New Work, New Health, New You“. In diesem Szenario veränderte sich die Arbeitswelt 2035 rasant hin zu einem viel flexibleren System als heutzutage. Menschen können von überall aus arbeiten. Sie sind nicht mehr gebunden an einen Schreibtisch oder sogar an einen Laptop. Die Individualisierung und Selbstoptimierung spielt eine immer wichtigere und tragende Rolle. Alle Menschen wollen Individuen sein und tracken ihren gesamten Alltag, Ernährung und Emotionen. Dadurch werden extrem viele Daten gesammelt, wodurch noch bessere Gesundheitsangebote erstellt werden können. Bei der Mobilität und der Infrastruktur hat sich nicht viel geändert. Städte werden immer noch so gebaut, dass sie bewegungshemmend sind, sodass vieles immer noch mit dem Auto oder anderen Verkehrsmitteln erreicht werden muss. Es werden weiterhin Schmerz-stillende Medikamente eingesetzt, jedoch gibt es auch viele weitere alternative Angebote, die von den Patienten gut angenommen werden. Leider sind sie jedoch immer noch sehr von der Fachexpertise des medizinischen Personals abhängig. Im Bereich der Gesundheitsbildung hat sich nicht viel getan.

Abbildung 4: Konstruktion des Zukunftsszenarios
"Was wäre, wenn"-Fragen
Mit der Beschäftigung der Signale und Trends für die Zukunft, haben wir uns einige „Was wäre wenn“-Fragen gestellt. Folgend ist ein Auszug dieser abgebildet:

Abbildung 5: Ausgewählte “Was wäre, wenn”-Fragen
Futures Wheels & Name it
Für eine Perspektivöffnung und die Generierung von unterschiedlichen Lösungsansätzen fertigten wir mehrere Futures Wheels mit unterschiedlichen „Was wäre, wenn“ Fragen an.
1. Was wäre, wenn es bewegungsfördernde Städte/Architektur geben würde?
Das erste Future Wheel beschäftigte sich mit der Fragestellung „Was wäre, wenn es bewegungsfördernde Städte/Architektur geben würde”. Die Hauptveränderungen wären z.B. dass sich die Menschen auf natürliche Weise automatisch mehr bewegen würden, was der Rückengesundheit zugute kommen würde. Es könnte dadurch ein neues Arbeitsfeld geben, die sich intensiv mit der Planung einer bewegungsfördernder Stadt auseinandersetzen. Dieser Wandel könnte jedoch auch zu Unruhen in der Gesellschaft führen, da es als eine Art Bevormundung wahrgenommen werden könnte.
Idee aus dem Future Wheel 1: „Super Mario Stadt“
In dieser Zukunft wird einem das aktuelle Gesundheitsbild täglich widergespiegelt, auf dieser Basis wird ein persönlicher Weg mit verschiedenen Hindernissen (Sporteinheiten) und Laufstrecken vorgeschlagen. Wenn man diesen Weg geht und die Sporteinheiten ausführt, bekommt man reichlich Punkte, mit welchen man sich bei ausreichender Punktzahl etwas gönnen darf. Bewegung und Vorsorge wird automatisch im Alltag erledigt. Gesundheitsvorsorge ist gemeinschaftlich, Städte sorgen für das Wohlbefinden und die Gesundheit jedes einzelnen, Vorsorge macht Spaß und lockt auch jedes Kind aus seinem Zimmer.

Abbildung 6: Future Wheel 1
2. Was wäre, wenn Ärzte mehr Hürden hätten, um Schmerzmittel zu verschreiben und mehr aufklären müssten?
In diesem Future Wheel sind die Hauptveränderungen, dass alternative Behandlungsmethoden verstärkt eingesetzt werden, man dadurch Schmerzmittelabhängigkeiten vorbeugt und bewusster mit Schmerzmittel umgeht. Es würde Gesetze geben, die Betäubungsmittel oder Heilmittelgesetze stärken, dadurch hätten Ärzte eine größere Hürde, um Schmerzmittel zu verschreiben und müssten sich auch mehr Zeit nehmen, um über Medikation aufzuklären.
Idee aus dem Future Wheel 2: „Fix it“
Ärzte müssen bei der Verschreibung von Schmerzmitteln höhere Stellenwerte erfüllen. Es müssen erst andere Medikationen versucht oder zumindest als Begleitung verschreiben werden, um von der Krankenkasse unterstützt zu werden. Dabei müssen sie die Patienten über Schmerzmittel und die Folgen aufklären, sonst können diese nicht verschreiben werden. Menschen gehen bewusster mit dem Konsum von Schmerzmitteln um. Alternative Behandlungsmethoden werden vom Staat gefördert und haben einen höheren Stellenwert. Die Pharmakonzerne sind gezwungen neue Geschäftmodelle zu erschließen, da der Schmerzmittel-Absatz abnimmt.

Abbildung 7: Future Wheel 2
3. Was wäre, wenn man für Sportaktivitäten ein höheres Gehalt bekommen würde?
Das Future Wheel zeigt, dass es zu einer weiteren Ungleichheit führen könnte, die eine Kluft zwischen Menschen bildet abhängig von Möglichkeiten, Zeit, körperlicher Verfassung und Ressourcen. Es kann jedoch auch dazu führen, dass es viel mehr gesündere Menschen gibt, was sich wiederum auf das Gesundheitssystem auswirkt. Zudem könnte es zu einer erhöhten Nachfrage nach Sportartikeln, Fitnessausrüstungen und Dienstleistungen geben, was wiederum auch die Wirtschaft ankurbelt.
Idee aus dem Future Wheel 3: „Stärke deine Gesundheit, Stärke deine Zukunft“
Durch sportliche Betätigungen kann das Gehalt aufgebessert werden, dabei werden Faktoren, wie Dauer, Intensität und Aktivität, sowie die Möglichkeit Sport zu treiben betrachtet. Menschen können ihr Gehalt durch sportliche Aktivitäten steigern, sodass Menschen gesünder leben, daher produktiver arbeiten, die Gemeinschaft gestärkt wird und innovative Trainingsmethoden entwickelt werden, die effizient Rückenprobleme vorbeugen.

Abbildung 8: Future Wheel 3
4. Was wäre, wenn man nicht mehr am Computer arbeiten müsste?
Bei dieser Frage wären mögliche Hauptveränderungen, dass man von überall aus arbeite könnte, die Beweglichkeit würde zunehmen und es werden andere Varianten entwickelt, um einen Arbeitsplatz „darzustellen“.
Idee aus dem Future Wheel 4: „Keep Moving, Keep Working“
Bei Menschen, welche täglich lange sitzen wie beispielsweise im Büro, treten auf Grund der fehlenden Bewegung häufig Rückenschmerzen auf. Die Idee besteht darin, einen regelmäßigen Positionswechsel bei “klassischer Schreibtischarbeit” zu erreichen. Wir steuern unser Umfeld und gestalten unsere Arbeitsumgebung so, dass auch die körperlichen Aspekte, insbesondere die des Rückens, stattfinden.

Abbildung 9: Future Wheel 4
Erste Lösungsansätze
Im weiteren Verlauf ermittelten wir zwei Opportunity Areas, in welchen wir Potenzial sahen. Zum einen im Tracking von Gesundheitsdaten und zum anderen in rückenstärkenden Umgebungen. Durch Tracking von Gesundheitsdaten kann man Rückenschmerzen und Haltungsschäden vorbeugen und selbst aktiv ohne ärztliche Hilfe für einen gesunden Rücken sorgen. Der andere Ansatz lag in der Gestaltung einer umgebungsfördernden Prävention für einen gesunden Rücken wie z.B. eine rückenstärkende Infrastruktur auf einer öffentlich zugänglicher Ebene oder einen ergonomischen Arbeitsplatz auf persönlicher Ebene. Nachfolgend sind unsere ersten Lösungsansätze anskizziert.
Keep Moving
Durch regelmäßige Positionswechsel sollen eintönige Positionen wie z.B. langes Sitzen verhindert werden. Wir gestalten unsere Arbeitsumgebung so, dass auch die körperlichen Aspekte, insbesondere die des Rückens, berücksichtigt werden. Eine zu Bewegung anregende Arbeitsatmosphäre, welche modular gestaltet ist.

Abbildung 10: Moodboard für “Keep Moving”
Super Mario Stadt
Unser Alltag ist oft durch Bewegungslosigkeit gekennzeichnet. Unser Konzept soll Mobilität bewegungsreicher gestalten und Menschen zusammenbringen. Gesundheitsvorsorge geht uns alle an. Eine Anwendung kann individualisiert einzelne Wege und Übungen vorschlagen,
um Ziele zu erreichen. Erlebnisstationen in der Stadt sollen Bewegung im Alltag auf natürliche Weise fördern.

Abbildung 11: Moodboard für “Super Mario Stadt”
Skeleton
Für das langfristige Entgegenwirken von Rückenschmerzen muss man bewusst Haltungsschäden vermeiden. Wir wollen den Alltag mit Gadgets begleiten und damit auf Körperfehlhaltungen aufmerksam machen und Programme anbieten, die gezielt Verspannungen und muskuläre Blockaden lösen. Damit digitalisieren wir den Physiotherapeuten. Mit Sensor-Technik an der richtigen Körperhaltung arbeiten und ganzheitlich Blockaden lösen.

Abbildung 12: Moodboard für “Skeleton”
Im weiteren Projektverlauf konzentrierten wir uns anfangs auf eine rückenstärkende Umgebung, merkten jedoch relativ schnell, dass es für die Prävention von Rückenschmerzen einen früheren und verständlicheren Ansatz benötigt. Wir stellten uns die Frage, ob wir eine Möglichkeit schaffen können Rückenschmerzen zu verhindern, bevor wir den eigentlich Schmerz spüren. Kann der Körper dabei eine zentrale Rolle spielen? Denn nur unser Körper weiß, was gerade in ihm vor sich geht und was er benötigt, um gesund zu bleiben. Um diesen Gedanken herum bauten wir unser Konzept auf.