Szenarien und Workshop
WWW-Fragen
Im Vorfeld des Workshops beim BöV in Frankfurt am Main wurden einige Methoden durchgeführt, um ein noch besseres Verständnis für die Thematik zu erlangen und eine optimale Kommunikation mit unserem Kooperationspartner zu gewährleisten. Die Methode der ‘Was wäre wenn?’-Fragen bildete den Anfang. Die kreative und explorative Methode ermöglichte uns, eine Vielzahl von Szenarien und Entwicklungen in der Buchbranche zu erfassen und mögliche Zukunftsperspektiven zu antizipieren. Die hypothetischen Fragestellungen ermöglichten eine Erweiterung der Ideen und Konzepte, die über die gegenwärtigen Rahmenbedingungen hinausgeht. Im Anschluss erfolgte eine erneute Kategorisierung der Fragen, wobei insbesondere diejenigen Fragen hervorgehoben wurden, die als besonders interessant erachtet wurden.

Futures Wheel
Im Rahmen der Workshop-Vorbereitung wurde zudem das ‘Futures Wheel’ eingesetzt, um die potenziellen Auswirkungen der hypothetischen Fragestellungen detaillierter zu analysieren und besser messen zu können. Die Anwendung dieser Methode führte zu einer besseren Einsicht in die Entwicklung der weitreichenden Konsequenzen unserer Szenarien.
Die Methode ermöglichte uns, die primären, sekundären, tertiären und noch tiefer reichenden Effekte unserer ‘Was wäre wenn?’-Fragen zu visualisieren. Die systematische Kartierung der direkten und indirekten Folgen unserer Szenarien ermöglichte die Erstellung eines komplexen Netzwerks von Auswirkungen. Auf diese Weise war es uns möglich, potenzielle Veränderungen in der Buchbranche besser vorherzusagen.
Das erste Futures Wheel wurde mit der Frage initiiert, welche Auswirkungen eine verpflichtende Pfandregelung für Bücher hätte. Dabei entstand folgende Visualisierung.

Im zweiten Futures Wheel wurde die Frage behandelt: „Was wäre wenn physische Bücher deutlich teurer werden würden?”

Name It's
Als letzte Methode zur Vorbereitung des Workshops wurde die ‘Name-It’s’-Methode verwendet. Im Rahmen der Methode wurde eine interessante Idee aus dem Futures Wheel ausgewählt, benannt und in einem Satz sowohl die Idee als auch die Welt, in der diese Idee existiert, beschrieben.
Die Methode ermöglichte uns, konkrete und greifbare Visionen für die Zukunft zu entwickeln und diese klar zu kommunizieren. Durch die Benennung der Ideen und die prägnante Beschreibung ihrer jeweiligen Welten konnte eine komplexe Darstellung von Konzepten in eine verständliche Form überführt werden.
Idee 1:
Name: ImagiVerse
Idee in einem Satz: Eine interaktive und immersiv erlebbare Geschichte, die durch VR-Brillen, Eyetracking, Sounds und AR-Elemente im Raum mit videospielartigen Eingriffsmöglichkeiten gesteuert wird, ermöglicht es den Lesenden, selbst in die Handlung einzutauchen und das Ende durch ihre Entscheidungen zu beeinflussen.
Die Welt in der die Idee existiert: E-Books ersetzen zunehmend physische Bücher. Innovative technologische Möglichkeiten ermöglichen neue Arten des Erlebens und Erfahrens von interaktiven Geschichten. Diese werden gleichzeitig erschwinglicher und zugänglicher.
Idee 2:
Name: Bookitecture
Idee in einem Satz: Das Buch als starkes Symbol für Ruhe und Entschleunigung. Die Grundrisse der Wohnungen sind so gestaltet, dass das Buch/die Büchersammlung aus allen Blickwinkeln immer im Mittelpunkt steht. Das Buch erhält einen hohen Stellenwert und eine ‚Bühne’ im privaten Wohnraum.
Die Welt in der die Idee existiert: Die Mehrheit der Menschheit sehnt sich nach Entschleunigung und Achtsamkeit. Soziale Medien gibt es nicht mehr in der schnelllebigen Form wie heute. Es wird ein Ausgleich zur Digitalisierung gesucht; abseits von Bildschirmen und Displays.
Recherche BöV
Im Vorfeld des Workshops wurde eine ausführliche Recherche zum BöV durchgeführt, um den Kooperationspartner besser zu verstehen und eine optimale Vorbereitung für den Workshop zu gewährleisten.




Workshop BöV
Am 11. April 2024 hatten wir den ersten intensiven Kontakt mit dem BöV im Rahmen eines Workshops im Haus des Buches in Frankfurt am Main. Ziel dieses Workshops war es, durch die Expertise der Mitarbeiter:innen des BöV tiefer in das Themengebiet einzutauchen und die relevanten Themenfelder weiter einzugrenzen.

Nach einer kurzen Kennenlernphase und einem Inputvortrag wurden wir in einzelne Gruppen eingeteilt. In diesen Gruppen entwickelten wir weitere Futures Wheels und nutzten die Name-It-Methode, um unsere Ideen zu konkretisieren. In unserer Gruppe arbeiteten wir eng mit Lothar Sand, Referent für Profilierung und PR, sowie Kaspar Pflaum, Projektleiter für Leseförderung, zusammen.
Durch die wertvollen Einblicke und Perspektiven von Lothar Sand und Kaspar Pflaum konnten wir unsere Themenfelder präzisieren und vertiefen. Dieser interaktive und kollaborative Ansatz half uns, klare und fokussierte Zukunftsszenarien zu entwickeln.
Das Ergebnis der intensiven Workshop-Arbeit waren die folgenden Futures Wheels:


Aus diesen beiden Futures Wheel wurden daraufhin weitere Name-It’s erstellt:
Idee 1:
Name: VR Summary
Idee in einem Satz: Mit AR/VR kann der Inhalt eines Buches der Zielgruppe anders vermittelt werden. Dadurch gibt es eine neue Form der Inhaltsangabe mit anderen Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Welt, in der die Idee existiert: VR/AR/Mixed Reality ist in der breiten Gesellschaft angekommen. Es wird ein hoher Wert auf die Gestaltung von Büchern gelegt.
Idee 2:
Name: One in a Million
Idee in einem Satz: Buchcover nach eigenen Vorlieben gestalten mit vorausgewählten Grafikbausteinen & Materialvorschlägen (z. B. als Geschenk) mit generative KI als Unterstützung bei der Gestaltung.
Die Welt, in der die Idee existiert: Ästhetische & individualisierte Bücher liegen im Trend und generative KI ist weit verbreitet.

Idee 3:
Name: BookWish
Idee in einem Satz: Plattform für Budgetfundig für den Bücherkauf: Crowdfunding + staatliche Finanzierung + Spenden von Unternehmen. Communitygestützte Buchwünsche + Buchgeschenke (Ritual, wie Weihnachten).
Die Welt, in der die Idee existiert: Bücher sind für große Teile der Bevölkerung zu teuer geworden. Es gibt starke und hilfsbereite Online-Communities.
Idee 4:
Name: Fancy Books
Idee in einem Satz: Bücher müssen eine bestimmte Anzahl grafischer Elemente enthalten, und es gibt immer mehrere Varianten von Büchern (z. B. eine normale Version und eine ausgestaltete Version).
Die Welt, in der die Idee existiert: Es ist Standard, dass Bücher in mehreren visuellen Varianten zur Verfügung stehen.
Aus den im Workshop gewonnenen Erkenntnissen ergaben sich folgende Themenfelder, die im weiteren Verlauf des Projekts weiter eingegrenzt wurden:

Crazy 8
Aus den gewonnenen Erkenntnissen des Workshops sowie den durchgeführten Name-It’s konnten wir unsere Themenfelder auf zwei zentrale Bereiche eingrenzen: AR/VR in der Buchbranche und Leseförderung.
Um eine Vielzahl von Ideen in kürzester Zeit zu generieren, wurde die sogenannte Crazy-8-Methode eingesetzt. Nach Abschluss der Ideengenerierung wurde eine vertiefte Recherche in beiden Themenfeldern durchgeführt. Diese ermöglichte eine weitere Eingrenzung der Themen sowie die Identifikation spezifischer Aspekte, die sich als besonders vielversprechend oder relevant erwiesen.

