Institut für Literatur- und Publikationstransparenz
Institut für Literatur- und Publikationstransparenz
→Alisa Bogukanin →Mónica Carro BlanesDie Zukunft des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels erlebt eine Transformation durch den vermehrten Einsatz von künstlicher Intelligenz. Worauf müssen wir uns vorbereiten? Wie verändert sich die Denkweise über Bücher? Das Projekt erforscht die Zukünfte durch den Einsatz von KI in der Buchbranche. Es schafft Raum für Diskussionen und eine neue Sichtweise auf Bücher. Die Vision ist ein bedachter Umgang mit KI-generierten Inhalten durch die Erzeugung von Transparenz und Marktgleichgewicht zwischen menschlichen und KI-geschriebenen Büchern. Die Nutzung der KI wird sichtbar gemacht und durch die neu gegründete Tochtergesellschaft des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, das Institut für Literatur- und Publikationstransparenz, gewährleistet.
SG2 Analytische Gestaltung
SG2
Prof. Benedikt Groß
Gastprof. Dodo Vögler
01 Einstieg
Im Analytischen Gestaltungsprojekt des Sommersemesters 2024 haben wir eng mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels (BöV) an einem Kooperationsprojekt gearbeitet. Unser Ziel war es, die Transformation der Lesekultur und der Buchbranche bis zum Jahr 2035 zu untersuchen und innovative Konzepte zu entwickeln, indem wir den Design-Futuring-Prozess anwenden.
In Deutschland, einem der weltweit führenden Märkte für Bücher, steht die Branche vor einem bedeutenden Wandel. Digitalisierung, veränderte Lesegewohnheiten und die dringende Notwendigkeit, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, prägen zunehmend das Bild der Buchbranche. Mit einem jährlichen Umsatz von etwa 9,4 Milliarden Euro nimmt die Buchbranche eine zentrale Rolle in der Kultur- und Kreativwirtschaft ein, muss sich jedoch den Herausforderungen der digitalen Transformation, dem Schutz geistigen Eigentums in der digitalen Ära und der Förderung der Lesekultur stellen.
Als Gestalterinnen sind wir mit den Herausforderungen der digitalen Transformation bestens vertraut. Unser Fokus liegt darauf, Konzepte zu entwickeln, die einen echten Mehrwert bieten und Themen ansprechen, die die Buchbranche wirklich beschäftigen. Unser Ziel ist es, Zukünfte aufzuzeigen und zu demonstrieren, wie man durch Maßnahmen diese zu wünschenswerten Zukünften transformieren kann.
Semantische Analyse
Zu Beginn des Semesterprojekts führten wir eine Semantische Analyse durch, um das Thema „Transformation der Lesekultur und der Buchbranchenlandschaft bis 2035“ eingehend zu erforschen. Die Jahreszahl 2035 lässt sich als ein signifikanter Meilenstein der Zukunft erkennen, der durch technologische, demografische, politische und gesellschaftliche Entwicklungen geprägt sein wird. Die Transformation, verstanden als ein Prozess, der bestehende Strukturen verändert mit dem Ziel, gesellschaftliche Verhaltensweisen durch strategische Ansätze zu beeinflussen, stand ebenfalls im Fokus. Dabei wurde besondere Aufmerksamkeit auf Leseförderung und Inklusion gerichtet, insbesondere wie diese in die Bereiche der Unterhaltung und Wissensvermittlung integriert werden können. Verlage, Buchhandlungen und Bildungseinrichtungen wurden als wesentliche Bestandteile des gesellschaftlichen Gemeinguts identifiziert und analysiert.
Polakgame: Wo stehst du in Bezug auf die Zukunft?
Im Semester führten wir anfangs das Polak Game durch, um herauszufinden, wo wir in Bezug auf die Zukunft stehen. Das Polak-Spiel basiert auf einer 2x2-Matrix, die entlang zweier Achsen misst: Optimistisch / Pessimistisch und Ich kann einen Unterschied machen / Ich kann keinen Unterschied machen. Folgende Fragen werden diskutiert:
Siehst du die Welt in den nächsten 10 Jahren als besser oder schlechter an? Fühlst du dich persönlich in der Lage, die Zukunft zu beeinflussen?
Mónica: Meine Sicht auf die Zukunft ist optimistisch. Die Lebensqualität steigt stetig, und ich habe als Individuum Einfluss. Mit wachsendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit können wir gemeinsam die Natur positiv beeinflussen. Es ist wichtig, den persönlichen Einfluss von dem auf die gesamte Menschheit zu unterscheiden, aber wir müssen aktiv handeln und unseren Einfluss nutzen.
Alisa: Ich sehe mich im mittleren Feld einer positiven Zukunftsentwicklung. Nachhaltigkeitsbewusstsein wächst langsam, aber stetig. Jeder Einzelne muss beitragen, um große Industrien nachhaltig zu beeinflussen. Persönliche Zukunft ist beeinflussbar, die der Menschheit weniger. Dennoch liegt die Verantwortung bei uns.
Projektstruktur
In unserem Projekt durchlaufen wir das Triple Diamond Framework, ergänzt durch spekulatives Design, um Zukunftsszenarien zu erkunden und zu entwickeln. Im Laufe des Designprozesses fertigten wir viele Iterationen an und starteten zunächst mit groben Szenarien, die sich im weiteren Verlauf immer weiter detaillierten.